18 February 2020

HSBC Deutschland steigert Erlöse in allen Geschäftsbereichen

HSBC Deutschland hat 2019 in allen Geschäftsbereichen die Erlöse gesteigert. Die Schwäche im verarbeitenden Gewerbe und das anhaltende Negativzinsumfeld haben sich jedoch im Ergebnis deutlich bemerkbar gemacht.

HSBC Trinkaus & Burkhardt AG („HSBC Deutschland“) hat im Jahr 2019 in allen Geschäftsbereichen die Erlöse gesteigert. Die Schwäche im verarbeitenden Gewerbe und das anhaltende Negativzinsumfeld haben sich jedoch im Ergebnis deutlich bemerkbar gemacht. Die operativen Erlöse kletterten um 7 Prozent auf 786,8 Mio. Euro. Vor allem wegen deutlich höheren Wertberichtigungen sank der Überschuss vor Steuern aber von 171,1 Mio. Euro im Jahr 2018 auf 144,8 Mio. Euro.

„Wir haben im abgelaufenen Jahr unsere Erlöse in allen Geschäftsbereichen gesteigert und sind gut ins Jahr 2020 gestartet“, sagt Carola von Schmettow, Sprecherin des Vorstands von HSBC Deutschland. „Angesichts des wettbewerbsintensiven Marktumfelds müssen wir aber unsere Kostenstrukturen weiter an die herausfordernden Rahmenbedingungen anpassen.“

In 2020 dürfte die schwierige Lage der Exportwirtschaft das Ergebnis abermals belasten. Neben voraussichtlich erneut hohen Einzelwertberichtigungen werden sich zudem Kosten für das Effizienzprogramm bemerkbar machen, das die Bank im vergangenen Jahr aufgelegt hat. Ziel des Programms ist es, die Prozesse und Strukturen weiter zu verbessern.

Im Geschäftsjahr 2019 sind Zins- und Provisionsüberschuss gestiegen. Im traditionell starken Provisionsgeschäft kletterte der Überschuss auf 453,1 Mio. Euro (Vorjahr: 430,7 Mio. Euro). Der Zinsüberschuss legte trotz der anhaltenden Niedrigzinsphase auf 228,1 Mio. Euro zu (Vorjahr: 216,1 Mio. Euro). Das Handelsergebnis verringerte sich leicht um 1,9 Mio. Euro auf 70,4 Mio. Euro. Zugleich floss der Bank ein Erlös in Höhe von 18,7 Mio. Euro aus dem Verkauf einer Immobilie zu.

Beim Vorsteuerergebnis machten sich vor allem hohe Einzelwertberichtigungen bemerkbar. Der Risikovorsorgebedarf ist im Vergleich zum Vorjahr um 50,2 Mio. Euro auf 45,1 Mio. Euro gestiegen, nachdem 2018 noch Risikovorsorge ergebniswirksam aufgelöst wurde. Belastet wurde das Ergebnis zudem durch Aufwendungen in Höhe von 25,6 Mio. Euro für das 2019 angelaufene Effizienzprogramm.

Der Verwaltungsaufwand hat sich im Jahr 2019 um 45,4 Mio. Euro auf 618,9 Mio. Euro (Vorjahr: 573,5 Mio. Euro) erhöht. Dabei legte der Personalaufwand insbesondere durch die Kosten des Effizienzprogramms um 25,6 Mio. Euro auf 387,4 Mio. Euro zu. Die Zahl der Mitarbeiter lag mit 3.083 am Ende des Jahres 2019 leicht unter der des Vorjahres (31. Dezember 2018: 3.093). Im Jahresdurchschnitt beschäftigte HSBC Deutschland mit 3.097 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern rund 100 Personen mehr als im Vorjahr (Jahresdurchschnitt 2018: 2.995). Die anderen Verwaltungsaufwendungen inklusive Abschreibungen stiegen um 19,6 Mio. Euro auf 231,5 Mio. Euro. Das Effizienzprogramm dämpfte in der zweiten Jahreshälfte bereits den Kostenanstieg. So sank die Aufwands-Ertrags-Relation im Jahresvergleich um einen Prozentpunkt auf 76,5%. Bereinigt um die Aufwendungen für das Effizienzprogramm ist die Aufwands-Ertrags-Relation auf 73,4% gefallen.

Unter den einzelnen Geschäftsbereichen erzielte das Commercial Banking (CMB), also das Geschäft mit mittelständischen Firmenkunden, den prozentual höchsten Erlöszuwachs. Die operativen Erlöse kletterten um mehr als 8 Prozent auf 186,3 Mio. Euro. Vor allem der Zinsüberschuss lag mit einem Plus von mehr als 13 Prozent auf 128,6 Mio. Euro deutlich über dem Ergebnis des Vorjahres (113,3 Mio. Euro). Anders als 2018 hat das konjunkturelle Umfeld zu einem signifikant höheren Risikovorsorgebedarf im Berichtszeitraum geführt. Trotz des deutlichen Anstiegs der Erlöse ist das Vorsteuerergebnis im Bereich CMB durch die deutlich erhöhte Dotierung der Risikovorsorge auf 33,3 Mio. Euro gesunken (Vorjahr: 72,3 Mio. Euro).

Im Segment Global Banking & Markets (GB&M) stiegen die operativen Erlöse um 23,2 Mio. Euro und damit um mehr als 5 Prozent auf 447,6 Mio. Euro. Der Provisionsüberschuss kletterte um rund 20 Mio. Euro auf 302,8 Mio. Euro (Vorjahr: 281,9 Mio. Euro). Deutlich legte der Provisionsüberschuss aus den Transaktionen von Wertpapieren und Finanzinstrumenten zu. Er stieg auf 106,8 Mio. Euro nach 85,7 Mio. Euro im Vorjahr. Haupttreiber waren Geschäfte mit Fixed-Income-Produkten.

Im Bestandsgeschäft mit Wertpapieren steigerte die Bank ihr Ergebnis auf 125,6 Mio. Euro (Vorjahr: 115,1 Mio. Euro). Die Wertpapier-Dienstleistungssparte HSBC Securities Services verzeichnete dabei in Fondsadministration und dem Depotbankgeschäft sehr kräftige Zuwächse. So legte das verwahrte Wertpapiervolumen im Jahr 2019 um rund 130 Mrd. Euro auf 702,5 Mrd. Euro zu. In der Fondsadministration stieg das Volumen seit Jahreswechsel ebenfalls um mehr als 20 Prozent auf 255,2 Mrd. Euro. In der Wertpapierabwicklung hat die Zahl der Transaktionen um 10 Prozent auf 66 Millionen zugenommen. 

Den höheren operativen Erlösen im Bereich GB&M stand ein höherer Verwaltungsaufwand gegenüber. Der Kostenanstieg resultierte überwiegend aus Aufwendungen für das Effizienzprogramm und den Investitionen im Rahmen der Integration der Wertpapierabwicklung für die Commerzbank. Das Vorsteuerergebnis im Bereich GB&M sank daher auf 65,8 Mio. Euro nach 83,8 Mio. Euro im Vorjahr.

Im Geschäftsbereich Private Banking & Asset Management stiegen die operativen Erlöse trotz des Niedrigzinsumfeldes leicht auf 107,0 Mio. Euro (Vorjahr: 106,8 Mio. Euro), während der Jahresüberschuss vor Steuern aufgrund höherer Verwaltungsaufwendungen auf 12,1 Mio. Euro zurückging (Vorjahr: 18,2 Mio. Euro). Die überdurchschnittliche Performance in der Vermögensverwaltung für Privatkunden führte dabei zu höheren Provisionserlösen.

Die Bilanzsumme der HSBC Deutschland betrug zum Jahresende 26,6 Mrd. Euro nach 24,3 Mrd. Euro zum 31. Dezember 2018. Das entspricht einem Zuwachs um 2,3 Mrd. Euro oder 9,5 Prozent. Die Kernkapitalquote stieg per Ultimo auf 12,6 Prozent (10,7 Prozent) und die Eigenkapitalquote auf 14,6 Prozent (13,4 Prozent).

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